Nachlese zur Tageswanderung Heuchelbergmit Gundi Grafe  und Gerd Künstler  Tageswanderung am 25.10.2015: Nordheim – Nordhausen – Neipperg – Heuchelberger Warte Geschichte und Weinberge im Blick Hier ein kleines Dankeschön an Gundi Grafe und Gerd Künstler für die interessante Wanderführung in die Natur mit kulturgeschichtlichem Hintergrund durch die herrliche Weinlandschaft des Zabergäus. Fünfzehn fröhliche Wandersleut und ein wahrlich neugieriger Hund trafen sich am Sonntag, den 25. Oktober 2015, 5 ½ Std. nach der Zeitumstellung (1 Std. länger schlafen) am Bahnhof Korntal zu einer Herbstwanderung der besonderen Art. Das Wetter präsentierte uns in den frühen Morgenstunden ein zartes Grau am Himmel, geschmückt mit kleinen Nebelschwaden. Tagsüber überraschte es uns kurzweilig mit goldenen Sonnenstrahlen. Wir starteten am Bahnhof Nordheim und wanderten eben den Geroldsgrund entlang nach Nordhausen. Hier berichtete Gundi Grafe über die Wadenser, Glaubensflüchtlinge aus dem damaligen französischen Piemont die Nordhausen um 1700 gründeten. Sie verglich die Situation der jetzigen Flüchtlinge mit den Waldenser, die damals gute Vorausetzungen hatten, bedingt durch den Herzog Eberhard von Württemberg, der den Flüchlingen Land und Steuerfreiheit anbot um sich anzusiedeln. Auf laubbedeckten Naturpfaden ging es weiter. Nach einem sanften Anstieg durchquerten wir ein kleines Waldstück. Von hier konnten wir mit großer Begeisterung sehen, wie der Herbst mit verschwenderischer Farbenpracht die Weinberge mit allen Schattierungen von Rot, Gelb und Orange mit goldenen Tupfern sinnlich eingefärbt hatte. Auch mit Gerd Künstler wurde die Wanderung zu einem besonderen Erlebnis. Bereitwillig gab er immer wieder Auskunft über die Vielfalt unserer Natur und trug somit zu einer wundervollen Herbststimmung in Wald und Flur bei. Rast machten wir erst nach dem Anstieg auf das Hörnle. Mit seinen 330 Metern über dem Meeresspiegel ist dieser Seitenstrang des Heuchelbergs fast die höchste Erhebung. Von dem idyllisch gelegenen Biergarten aus hatten wir eine grandiose Aussicht über das gesamte Zabergäu. Gestärkt und mit guter Laune im Rucksackl wanderten wir auf raschelndem Laub entlang der Weinberge weiter nach Neipperg. Beim Durchqueren der imposanten Burganlage verwies uns Gundi Grafe, das die Staufische Burg aus dem 1200 Jh. von Beginn an immer im Privatbesitz der Herren u. Grafen von Neipperg war. Ab 1850 ließ Graf Alfred von Neipperg der Zeit entsprechend die Burg zu einem Wirtschaftshof umbauen. Der vor uns liegende Höhenweg führte uns zur 3. geschichtlichen Etappe der Wanderung, zur Heuchelberger Warte. Der Altwürttembergische Landgraben (auch der Schwäbische Limes genannt), diente hauptsächlich als Zolleinnahmequelle. Die 35 km lange Befestigungsanlage beginnt in Beilstein, u. endet hier oben mit dem Wartturm – den man auch besteigen kann. Auf dem Weg dorthin haben wir zwischendurch kleine Päuschen gemacht, um tolle Bilder zu schießen, süße Träubchen von den Rebstöcken zu naschen und, na ja, auch mal das zu tun, was Mann und Frau so hin und wieder auch mal machen muss. Auch Hund Jessie hopste mit großer Freude in die Laubhaufen, sodass die Blätter in alle Richtungen flogen. Zu erwähnen wäre da auch noch die edle Weinverkostung, so kurz vor unserem Ziel. Nach 4,5 Std. Wanderzeit erreichten wir die Heuchelberger Warte und wurden ein letztes Mal mit einem fantastischen Blick auf das malerisch gelegene Neckartal, die Löwensteiner Berge und auf das Stromberggebiet bis nach Weinsberg reichlich belohnt. Die Schlusseinkehr im Panorama Lokal Heuchelberger Warte konnten wir dann noch in gemütlicher Atmosphäre bei einem guten Essen wunderbar genießen. Der gut verdauliche Abstieg brachte die 15 Wanderer mit flottem Hund heil und munter nach Leingarten. Die angenehme Heimfahrt schloss den Kreis eines gelungenen Wandertags. 30.10.2015 Inge Lobacz |
Fotos: Gundi Grafe 25.10.2015 |
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