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Nachlese zur Mehrtageswanderung auf dem Kochersteig am 30.09.-2.10.2017


mit Gundi Grafe und Manfred Repky


Die S – Bahn hält immer mal wieder Überraschungen bereit, so wie bei unserer Anfahrt am Samstag nach Schwäbisch–Hall. Eine Weiterfahrt bis Hbf war wegen einer polizeilichen Ermittlung nicht möglich. So mussten wir den ersten Sprint in Zuffenhausen, raus aus der S-Bahn in Richtung Stadtbahn hinlegen.

Wir hatten Gott sei Dank einen Zeitpuffer eingeplant, und konnten so doch noch unseren Zug, wenn auch knapp und schweißtreibend bekommen. Nach einstündiger Anfahrt erreichten wir dann entspannt den Bhf Schwäbisch Hall Hessental. Wir hielten Ausschau nach unserem Regio Taxi, wo schnell unsere Trolly verstaut wurden, und wir nach Begrüßung der Wanderbegleitung unsere 1. Etappe in Richtung Altstadt von Schwäbisch Hall starteten. Vorbei an der Comburg ereichten wir bald die Parkanlagen der Kocher mit ihren markanten Holzbrücken. Ein kurzes Verweilen in der Innenstadt wo Wochenmarkt und reges Treiben stattfand. Wir verließen auf schmalen Pfaden die ehemalige Salzstadt, stetig aufwärts, durchquerten das Wohngebiet Breitenstein und ereichten den Ort Eltershofen, welcher auf der Hohenloher Ebene schon liegt. In einem typischen Dorfwirtshaus, welches aus Idealismus noch betrieben wird, fand eine längere Vesperpause statt. Von der Mittagssonne verwöhnt, saßen wir vor dem Haus an rustikalen Tischen, und der humorvolle Wirt scherzte mit uns. Vorbei am Schloss Elteshofen aus dem 18.Jh. eingerahmt von einem prächtigen Park, verließen wir den Ort. Imposant und beeindruckend war die Unterquerung der Kochertalbrücke bei Geiselstein. Europas größte Stahlbetonbrücke 1979 erbaut, ist 1.128 m lang und 185 m hoch. Über der Talsohle wanderten wir am Hang entlang, die durch Muschelkalk gebildete Böschung und Mischwald geprägte Landschaft bis Braunsbach. Hier wurden wir im Gasthaus Löwen an der eingedeckten Kaffeetafel bereits erwartet. So erfuhren wir von der Bedienung erschreckende sowie beeindruckende Geschichten von der Unwetternacht im Mai 2015. So besichtigten wir den fast sanierten Ortskern und wanderten danach im sanft, hügeligen Kochtertal noch die letzten 3 km zu unserer Übernachtung ins Landschloss Hotel Döttingen. Nach Zimmerbezug trafen wir uns schick gemacht zum gemeinsamen Abendessen. Gut gelaunt und scherzend saßen wir doch noch recht lange zusammen, trotz des anstrengenden Tages. Schließlich waren 23 km und gewisse Hm an dem ersten Tag kein Spaziergang.

Unser idyllisch, ruhig gelegenes Hotel lag ja direkt am Einstieg der 2. Etappe.

Als wir am Sonntagmorgen aufbrachen, hingen noch die Nebelschwaden tief über den bewaldeten Hängen. In der Nacht hatte es geregnet, aber der Wetterbericht versprach noch mal einen sonnigen, warmen Tag. Zur Aufwärmphase hatten wir einen ersten, steilen Anstieg über die Weinsteige zu bewältigen. Auf bewaldeten Hängen mit überwiegend Laubwald und Blick ins liebliche Kochertal, blieb auch wieder Zeit für anregende Gespräche. Über eine alte Holzbrücke überquerten wir die Kocher um auf die gegenüberliegende Anhöhe zu kommen, wo auf einen Bergvorsprung die Burg Tierberg uns die noch verbleibenden Hm deutlich zeigte, die wir noch vor uns hatten. Oben angekommen, wanderten wir entspannt mit zunehmenden, warmen Sonnenlicht auf der Hohenloher Ebene am Waldrand oder durch unberührte Pfade durch den Wald, hinunter in das Jagsttal. Passend zum Erntedank Sonntag verweilten wir kurz in Unterregenbach in der alten Kirche aus karolingischer Zeit, wo der Duft von Äpfeln und Birnen eine einladende Stimmung verbreitete. Ein Text von Manfred Repky vorgetragen, ließ uns innehalten und stimmte uns nachdenklich.

Ebenfalls beeindruckend die kleine Krypta unter dem alten Pfarrhaus.

Nach geschichtlichen Eindrücken hatten wir noch einige km an den Hängen über dem Jagsttal bis Heimhausen zu wandern. In der Jagstmühle hatten wir dann unsere wohlverdiente Schlusseinkehr. Die Füße spürte man deutlich nach 20 km, aber beim gemütlichen Zusammensitzen in der wohligen Nachmittagssonne, bei Kaffee und leckeren Kuchen, das plätschern der Jagst im Hintergrund und die tolle Lage des Lokals, hat sich die teilweise anstrengende Wegstrecke allemal gelohnt. Unser Regio Taxi brachte uns dann auf kurvenreichen Sträßchen wieder pünktlich ins Hotel zurück. Nach dem Abendessen suchten einige schon früher die Bettruhe, andere amüsierten sich noch mit einem Zahlenspiel.

Freundlich, winkend verabschiedete uns die Fam. Dummler vom Schloss Hotel, als uns das Regio Taxi abholte und uns zum Einstieg der letzten Etappe nach Eberbach im Jagsttal brachte. Die Heimat der Schmetterlinge, so könnte man das Rötelbachtal bezeichnen, welches wir zu Beginn durchwanderten. Dabei erhielten wir den Eindruck eines naturnahen Waldgebietes, mit vielen umgestürzten Bäumen, einem verwachsenen Bachlauf, sumpfigen Wiesen und Brachflächen, was zu einer Vielfalt von Biotopen führt. Bei der Hertensteiner Mühle die eingebettet von Wald im Rötelbach Tal liegt, bot sich eine Vesperpause an. Tische und Stühle vor dem Haus durften wir trotz des Ruhetages benutzen. Anschließend führte uns die Wegstrecke immer leicht aufwärts, denn wir mussten ja vom Tal wieder auf die Hohenloher Ebene kommen. An einigen Stellen mussten wir durch sumpfiges und matschiges Gelände uns balancieren, dem entsprechend sahen unsere Schuhe aus. Auf der Ebene oben angekommen streiften wir über Wiesen und Äcker und unsere Schuhe waren fast schon wieder sauber. An einem Badeweiher verweilten wir noch mal kurz, bis wir auf angenehmen Wegen, meistens an Waldrändern oder über Wiesen Blaufelden erreichten. Ein kleiner Spaziergang durch den Ort, wo die Wehrkirche St. Ulrich einige besichtigen oder andere noch schnell ein Cafe entdeckten. Das in Bahnhofs Nähe liegende, griechischen Lokal Kalimera wurden wir bestens und freundlich bewirtet. Mit einem Glas Sekt und lobenden, netten Worten bedankte sich die Gruppe bei den Wanderführern für die gelungenen Wandertage im Hohenloher Land. Das Lob trifft auch für unsere 8 geübten Damen zu, die zügig und ausdauernd über die 3 Tage 60 km gewandert sind. Pünktlich bekamen wir auch wieder unser Gepäck vom Regio Taxi zugestellt und konnten ganz relaxed unsere Heimreise antreten.

08.10.2017 Gundi Grafe





Fotos: Manfred Repky 30.09.-02.10.2017

Unsere Wegmarkierung

die Comburg bei Schwäb.Hall

St. Michael mit der großen Freitreppe

Alle Neune

Backwaren auf dem Wochenmarkt

Vor dem Schloß in Eltershofen

In froher Laune

die Kochertalbrücke (1128m lang)

Kurze Trinkpause

die Kochertalbrücke (185m hoch)

Prost !!

Der letzte Abschnitt am Kocher

die Ankunft im Schloßhotel Döttingen

Beim Abenddinner

Abmarsch am 2. Tag

Kocherbrücke bei Steinkirchen

Blick zurück ins Kochertal

Aufstieg nach Tierberg

Mittagsrast

Ein herrlicher Herbsttag

die Krypta in Unterregenbach

Herbststimmung am Friedhofs-Eingang

Mittagsruhe in der Herbstsonne

Unser Ziellokal am 2. Tag

Gute Torten zum Kaffee

ein Nachtisch im Schloßhotel

Nachtstimmung im Schloßhof

Morgenstimmung am 3. Tag

Abschied vom Schloß

Im Rödelbachtal

eine Schaukelbank besonderer Art

Herbst1

Herbst2

St. Martin in Blaufelden

Schlußeinkehr im griech. Lokal

Gesund und Lustig

Warten auf den Zug nach Crailsheim

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